Rheuma und Arteriosklerose
wichtige Zusammenhänge
Die rheumatoide Arthritis stellt ein größeres Risiko für eine vorschnelle Arterienverkalkung dar als der Diabetes mellitus (Van Halm VP Ann Rheum Dis 2009; 68: 1395-1400). Insbesondere bei Patienten im Alter von 45-54 Jahren weisen Rheumatiker häufiger eine Verkalkung der Herzkranzgefäßarterien auf als Nichtrheumatiker (Giles JT et al.: Coronary arterial calcifiction in rheumatoid arthritis. Arthritis res Ther 2009; 11: R36). Daher ist es wichtig, alle sogenannten Gefäßrisikofaktoren (Übergewicht, Blutfetterhöhung, Neigung zu hohem Blutzucker, Bluthochdruck, Harnsäureerhöhung, familiäres Risiko) bei auch "mittelalten" Rheumapatienten frühzeitig schon zum Beginn der Rheumaerkrankung zu erfassen und wenn möglich bzw. anhand anerkannter Risikoscores orientiert frühzeitig zu korrigieren.
Auch die Rheumatherapie kann das Arterioskleroserisiko erhöhen (wie das Cortison oder die sog. NSAR wie Diclofenac u.a.) oder verringern (bewiesen z.B. für Methotrexat oder Hydroxychloroquin). Bei Rheumapatienten ist es daher auch sinnvoll, Untersuchungen anzustellen, die das Ausmaß einer vielleicht schon vorhandenen Arterienverkalkung aufzudecken. Wir bieten Ihnen hierzu die Möglichkeit einer hochauflösenden Ultraschalluntersuchung (Messung der Intima-Media-Dicke an Hals- und Oberschenkelarterien; als Vorsorgeuntersuchung keine Kassenleistung) neben sog. Dopplersverschlussdruckmessungen (Blutdruck der Beinarterien) und einem Belastungs-EKG. Aus diesen Untersuchungen und den Informationen über die Risikofaktoren lassen sich nicht selten konkrete Therapieempfehlungen ableiten und zum Teil damit auch noch zusätzlich positive Effekte auf das Gelenkrheuma erzielen. Zum Beispiel wurde bereits gezeigt, dass die Einnahme cholesterinsenkender Medikamenten díe Entzündungsaktivität reduziert (Jick SS et al. Ann Rheum Dis 2009; 68: 546-551).